Die Nacht war kurz, der Abgang äußerst hektisch, da bspw. die Zimmerpflanzen, vor allem aber unsere Balkonkonifere mit erst am Vortag besorgten Gießvorrichtungen, welche die NachbarInnen aus der Wohnug halten -, dann hasteten wir zur Bahn, und es zeigte sich, dass wir keine dreißig Sekunden später hätten losgehn dürfen!


Zugfahrt sehr problemlos, doch in Bad Wildungen hieß es , für die letzten 16 km eine Stunde aufs Sammeltaxi warten. 3,70 pP, doch das gehe nicht mehr lange so weiter, weil sich die Gemeinde die 50 TEURO, die sie jährlich zuschieße, nicht mehr leisten könne. "Und die Hoteliers, die doch offensichtlich satten Reibach machen und dafür kürzlich steuerlichentlastet wurden?" fragten wir verwundert, doch unser Fahrer erwiderte, ohne Auto sehr es hier halt sehr schwierig... Dann setzte er uns exakt in Bringhausen-"Mitte" ab, weil er angeblich den Blumenweg nicht kannte, und den etlichen Touris, ja einer steinalten einheimischen Omi am Krückstock, die wir fragten, ging's ebenso - und unser Smartphone war auch keine besondere Hilfe: No GPS-Signal.

Also riefen wir unsere Vermieter an, und die konnten es nur schwr glauben, dass wir ohne Auto zu Fuß "mit den Koffern" unterwegs seien und kam uns, übigens auch schon recht betagt, mit Hund entgegen.Ja, ohne eigenen Wagen sei's hier recht problematisch. Wir outeten uns als RadlerInnen und erkundigten uns nach den Rädern, mit denen sie ja würben: Ja, das Herrenrad sei akzeptabel, aber das Damenrad habe nur drei Gänge - und wahrscheinlich nicht mal einen Motor...

Doch unsere Ferienwohnung ist wirklich topp, der Ausblick vom Balkon lockt in die Wiesen + Wälder, aber erst mal kocht B unsern Glückstee, derweil ich die Gegend mit Musik aus Mali beschalle...

Knapp vier Jahre ist auf diesem Blog nichts mehr gepostet worden, weil wir zwei andere hatte, doch anlässlich eines Kurzurlaubs in den Kellerwald wollen wir ihn nun reaktivieren. Und da der technische Fortschritt dahinstürmt wie ein Elch, kommt heuer selbstredend das Smartphone zum Einsatz, auch wenn sich's auf dieser Entwicklungsstufe noch arg nach Kindertagen anfühlt...

Nu liegste wieder flach
Nu liegste wieder wach.
Nu fragste wieder: Warum ich?
Und hörst als Antwort: Warum nich?

"Vor einem Haustor spielte ein Kind. Es spielte mit dem aufgelösten, weichen, welligen Haar einer Frauenleiche, die am Vormittag aus dem Fenster geworfen worden war. Die Leiche war nicht geplatzt, denn es war ein niedriges Fenster..."

"Was habe ich eigentlich verbrochen?", fragt Zibulski den Pförtner eines deutschen Gerichts. "Sie haben sechs Millionen mal geschrieen", lautet die Antwort. "Sechs Millionen Schreie, die wie ein einziger Schrei waren. Und wir haben uns alle vor ihm erschreckt, denn es war, als wolle der Schrei uns anklagen." - "Alle Deutschen?" - "Alle Deutschen." - "Das war nicht beabsichtigt", entschuldigt sich Zibulsky.

"Die Neger von Afrika haben von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische stiege. Herr Hume fordert jedermann auf, ein einziges Beispiel anzuführen, da ein Neger Talente gewiesen habe, und behauptet: daß von den Hunderttausenden Schwarzen, die aus ihren Ländern anderwärts verführt werden, obgleich deren sehr viele auch in Freiheit gesetzt werden, dennoch nicht ein einziger jemals gefunden, der entweder in Kunst oder in Wissenschaft oder irgendeiner andern rühmlichen Eigenschaft etwas Großes vorgestellt habe, obgleich unter den Weißen sich beständig welche aus dem niedrigsten Pöbel emporschwingen und durch vorzügliche Gaben in der Welt ein Ansehen erwerben. So wesentlich ist der Unterschied zwischen diesen zwei Menschengeschlechtern, und er scheint ebenso groß in Ansehung der Gemütsfähigkeiten, als der Farbe nach zu sein. Die unter ihnen weit ausgebreitete Religion der Fetische ist vielleicht so eine Art Götzendienst, welcher so tief ins Läppische sinkt, als es nur immer von der menschlichen Natur möglich zu sein erscheinet. Eine Vogelfeder, ein Kuhhorn, eine Muschel, oder jede andere gemeine Sache, so bald sie durch ein paar Worte eingeweihet worden, ist ein Gegenstand der Verehrung und Anrufung von Eidschwüren. Die Schwarzen sind sehr eitel, auf Negerart, und so plauderhaft, daß sie mit Prügeln müssen auseinandergejagt werden."



"Zehn Jahre früher hatte Voltaire in seinem 'wissenschaftlichen' 'Essai sur les moeurs et l'esprit des nations' dem afrikanischen Menschen als 'affenähnliches schwarzes Tier mit Wollhaar auf dem Kopf', als 'dumm und unfähig zu gesellschaftlicher Organisation', als 'instinkt- und nicht vernunftgeleitet' und daher 'nicht entwicklungsfähig' bezeichnet."



Die "Unberührbaren", also Kastenlosen, nannte Gandhi "Harijans", ungenau übersetzt mit "Kinder Gottes", was diese selbst sich freilich verbaten, wollten sie doch nicht Kinder, sondern gleichberechtigte BürgerInnen sein. Sie nennen sich selber vielmehr "Dalits", die Gebrochenen, Zerrissenen.
Bhimrao Ramji Ambedkar, der zur unberührbaren Kaste der Mahar [also eine Kaste der Kastenlosen?] gehörende Dalit-Führer und Ko-Autor der indischen Verfassung, konnte gegen Gandhis Widerstand keine demokratischen Gleichheitsgrundsätze darin verankern, sondern in Art. 9 wurde das Kastensystem im Gegenteil fest-geschrieben, indem von den Unberührbaren als "scheduled casts" / "scheduled tribes" gesprochen wird.


"Wir sind alle zutiefst zermürbt vom aufreibenden Kampf zwischen dem Europäer, für den Arbeit eine innere Notwendigkeit ist, der sich Verantwortung aufhalst und stets gegen die Zeit ankämpft, und dem Primitiven, der keine Verantwortung kennt und nie Eile hat."



Schwule in Deutschland und der Paragraph 175
In den 15 Jahren der Weimarer Republik kam es zu 9.375, zwischen 1950 und '65 jedoch zu 45.000 Verurteilungen nach 175. — Beispiel Ernst Nobis: Im III. Reich wurde er wegen "fortgesetzter widernatürlicher Unzucht" mehrfach zu Gefängnisstrafen verurteilt und am 15.2.44 unter der Drohung, anderfalls ins KZ Buchenwald überstellt zu werden, kastriert.
Nach dem Krieg erhielt er keinerlei Entschädigung, keine Anerkennung als Verfolgter des Nazi-Regimes. N. wurde Bürogehilfe im Kasseler Raum, "und sein Alptraum wollte nicht enden: Kollegen stellten ihm in bösartiger Anspielung auf seine Homosexualität zu jedem Geburtstag einen Blumenstrauß mit hämischen Grüßen auf den Schreibtisch." (FR, 27.5.97) Der Paragraph 175 wurde übrigens erst 1994 abgeschafft.

Keine Unterwerfung ist so vollkommen wie die, welche den Anschein der Freiheit wahrt. Damit lässt sich selbst der Wille gefangen nehmen.



"Der konservativ geprägte Anti-Urbanismus, flankiert von modernster Kommunikationstechnologie, verlegt Arbeitsplatz und Wohnort ins abgelegene Grün der Hügel und Wälder. Die ökologische Vision wird privatisiert, der Gesellschaftsvertrag innerlich aufgekündigt. Zurück bleiben die verarmenden Großstädte, für deren meiste Bewohner das Umweltdesaster schon Realität geworden ist.[...]"

Hier tröpfelt's momentan nur noch, denn wir lassen uns von der Vereinsarbeit förmlich aus- und aufsaugen; deshalb einstweilen nur paar Sprüche, Merksätze, Fundstücke u. ä.:

Höchste Zeit, mit dem Glauben aufzuräumen, Steuern würden zum Nutzen der Besteuerten erhoben!


China, Weltölverbraucher Nr. 2 und -umweltverschmutzer Nr. 1, importiert von den 60 Prozent des afrikanischen Tropenholzes, das nach Asien geht, 96. — Hauptsächliche Tropenwaldkiller in Südamerika sind übrigens Rindfleisch- und — Sojaproduktion.