Wieder Ostern
"Das möchte ich: schon gewesen sein", zitiert Ilse Aichinger mit inbrünstiger Zustimmung einen Buchtitel von Claudio Magris. Sie wolle keine Spuren hinterlassen, sagt sie im FR-Interview. - Elende Koketterie der Skribenten.
"DAS IST ES, woran wir krepieren. Das Leben ohne Geist und die Werke des Geistes ohne Leben."
Und ich hänge zur Zeit derart in den Sielen, dass mir die Puste ausgeht. Nur paar Atemzüge lang gelingt es, am Stück über diese verfahrene Situation nachzudenken, dafür natürlich umso mehr, entsprechend gedopt darüber zu labern, doch da muss man sich hinter dem Getratsche übers gemeinsam Erlebte, das Hörensagen etc. schon aus Höflichkeit vor jeder Konsequenz verstecken. Reflektion freilich triebe mich, wenn ich sie nicht sofort wieder abbräche, eben weil ich keine Kraft, keinen Mut habe, Konsequenzen zu ziehen, straks in Verzweiflung. Auch das natürlich nur hochtrabendes Herumgerede, weil's einfach allzu banal und peinlich und unwürdig ist, davon anzufangen, dass man auf die Zusage von ganzen 160.- Euro, bei ALG I erlaubten Zuverdienstes für den nächsten Monat wartet, während sich der Berg der Vorhaben, die ich allesamt tierisch ernst nehme und in ihrer Armseligkeit überhaupt nicht einzuschätzen vermag, je mehr wir ackern, immer höher türmt. So tief steck' ich mit dem Kopf im Monitor, dass mir bisweilen ein urbaner Bauer, der des Abends mit Inbrunst seine Galloways streichelt, die er da auf seiner zum Biotop umgewidmeten Müllkippe vor der Haustür weiden lässt, wie ein cleverer, geistesgegenwärtiger Realist & Lebenskünstler erscheint.
Beim Rauchen gestern plötzlich mal wieder jener Schmerz im Kehlkopf, Inkubus Sukkubus erinnern an die späten 70er, und dann die Frage, seit wie vielen Jahrzehnten ich mit welchen Instrumenten was für Zeug reingezogen habe, welche Schicksalsschläge unmittelbar bevorstehen mögen, sei's dass ich plötzlich vom Ross falle oder B, und dass man doch nur aus Dummheit, elender Stumpfheit nicht verzweifelt, sondern weitermacht, so lange es eben geht. Dialektik der Dummheit: "Höhere Intelligenz" oder gar "Weisheit" müsste doch alsbald umschlagen in Irrsinn! Die Dummheit ist überlebensnotwendig, gerade weil sie regiert, über allem Wissen thront und dies nur nutzt, um jegliches Leben immer kleiner, niedriger, erbärmlicher zu machen.
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"DAS IST ES, woran wir krepieren. Das Leben ohne Geist und die Werke des Geistes ohne Leben."
"Mopsa" Sternheim
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Und ich hänge zur Zeit derart in den Sielen, dass mir die Puste ausgeht. Nur paar Atemzüge lang gelingt es, am Stück über diese verfahrene Situation nachzudenken, dafür natürlich umso mehr, entsprechend gedopt darüber zu labern, doch da muss man sich hinter dem Getratsche übers gemeinsam Erlebte, das Hörensagen etc. schon aus Höflichkeit vor jeder Konsequenz verstecken. Reflektion freilich triebe mich, wenn ich sie nicht sofort wieder abbräche, eben weil ich keine Kraft, keinen Mut habe, Konsequenzen zu ziehen, straks in Verzweiflung. Auch das natürlich nur hochtrabendes Herumgerede, weil's einfach allzu banal und peinlich und unwürdig ist, davon anzufangen, dass man auf die Zusage von ganzen 160.- Euro, bei ALG I erlaubten Zuverdienstes für den nächsten Monat wartet, während sich der Berg der Vorhaben, die ich allesamt tierisch ernst nehme und in ihrer Armseligkeit überhaupt nicht einzuschätzen vermag, je mehr wir ackern, immer höher türmt. So tief steck' ich mit dem Kopf im Monitor, dass mir bisweilen ein urbaner Bauer, der des Abends mit Inbrunst seine Galloways streichelt, die er da auf seiner zum Biotop umgewidmeten Müllkippe vor der Haustür weiden lässt, wie ein cleverer, geistesgegenwärtiger Realist & Lebenskünstler erscheint.

bigapple - 27. Mär, 16:20
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